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An den letzte Spieltagen wurde es noch einmal richtig brenzlig: Flamengo versiebte mehrere Chancen, die Meisterschaft endlich klar zu machen. Schließlich konnte am letzten Spieltag dann endlich die Meisterschaft durch einen knappen 1:0-Sieg gegen Absteiger Recife eingefahren werden. Das Duell Flamengo gegen Cruzeiro dürfte auch in den nächsten Saisons eine entscheidende Rolle im brasilianischen Fußball spielen. Was in der Meisterschaft nicht klappte, gelang im Pokal: den immerhin konnte sich Cruzeiro sichern. Durch einen 1:0-Sieg gegen Madureira errang Cruzeiro den zweiten Pokalsieg der Vereinsgeschichte. Nachdem Mitfavorit Flamengo überraschend im Viertelfinale gegen Palmeiras die Segel streichen musste, konnten die anderen Favoriten sich in Ruhe untereinander balgen, mit dem guten Ende für Cruzeiro, die auf diese Weise eine tollte Saison mit einem Titel krönen konnten. International geht es weiter aufwärts! Wie auch in der Liga lieferten Flamengo und Cruzeiro die besten internationalen Vorstellungen ab und konnten sich immerhin für die KO-Runde qualifizieren, wo dann aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht wurde. Dank des guten Punktens der anderen Vereine konnte ein gutes Resultat für das Land erreicht werden. Die nächsten Saisons ist für Brasilien durchaus eine weitere Steigerung möglich, da einige schlechte Ergebnisse der Vorjahre ersetzt werden können. Die Durststrecke scheint geschafft zu sein. Comeback des Jahres: Patrick ist wieder in Brasilien! Unter neuem altem Namen heuerte er wieder bei einem Verein in Rio an, diesmal bei Botafogo. Seine alte Liebe heißt aber weiterhin Vasco da Gama. Durch Telefonterror gelang es Patrick, den Vasco-Trainer zur Aufgabe zu drängen. Dummerweise übertrug das Präsidium das neue Traineramt nicht ihm, sondern Dude Debrin, dem ein Verhältnis zur Tochter des Präsidenten nachgesagt wird. Patrick will reagieren und soll bereits der anderen Tochter nachstellen. Cruzeiro holte sich mit dem Pokal den ersten Titel! Nachdem man in der Vorsaison noch knapp gegen Madureira verloren hatte, wurde nun Curitiba mit 5:0 brutal abgestraft. Olli Kahn, der den Verein vor 124 Jahren aus der 3. Liga geholt hat, war in Tränen aufgelöst: "Endlich ein Titel! Dieser Pokal wird einen Ehrenplatz auf meinem Karminsims erhalten!" Zum erste Mal seit der Gründung des brasilianischen Fußballverbandes gab es wieder lachende Gesichter angesichts der internationalen Performance: mit Madureira, Cruzeiro, Duque de Caxias und Flamengo erreichten vier Mannschaften die K.O.-Runden und errangen 10 Punkte für die Länderwertung. Der Pressesprecher des Fußballverbands bat darum, in der neuen Saison wieder weniger Punkte zu machen, da sich das Herzleiden des Präsidenten verschlimmert hätten. Wenn schon, dann richtig: auch der Pokal ging nach Madureira. Im Finale setzte man sich knapp mit 2:1 gegen Cruzeiro durch, die immer deutlichere Ansprüche auf einen Titel anmelden. In diesem Finale war Madureira jedoch (noch) eine Nummer zu groß. International konnte nur Flamengo für ein leichtes Lächeln der brasilianischen Fans sorgen. Dass der international beste Verein es nur bis ins Achtelfinale der AL schafft, ist leider ein realistisches Bild der Liga, die sich weiterhin im Keller der LW befindet. Um die Stimmung zumindes der Vereine in Rio und Umgebund aufzuhellen, wurde der berühmte Karneval von Rio um eine Woche verlängert. Comeback des Jahres: Rodrigo Cavalho, langjähriger Trainer von Mirassol wagt einen Neuanfang bei Palmeiras in der 2. Liga und schafft direkt den Aufstieg. Nach Ausflügen in die deutsche Verbandsliga, nach Guatemala und Jamaika ist Cavalho wieder zu Hause: "Mir fehlten die tollen Strände, die Korruption, die Schießereien in den Vorstädten ... jetzt bin ich wieder da, wo ich hingehöre!" Pokal als Glücksspiel: das hat es in der Geschichte des Pokals noch nicht gegeben: die beiden Halbfinalspiele wie auch das Finale wurden durch das Elfmeterschießen entschieden. Flamengo, Cruzeiro, Sao Luis und Duque de Caxias standen im Halbfinale, bevor die große Lotterie losging. Am Ende stand Sao Luis als Sieger, das trotz eines gewissen Glücks von einem absolut verdienten Sieg überzeugt war und so zum ersten Mal das Double feiern konnte. Der Abstiegskampf war mäßig spannend. Einzig das Duell Santos gegen Botafogo hatte es in sich und wurde erst am letzten Spieltag entschieden. Mit dem glücklichen Ende für Santos. Trainer Kasch Mir kündigte in seiner Euphorie an, in der nächsten Saison endlich mal wieder um den Titel spielen zu wollen. International war es traurig wie immer: einzig Cruzeiro konnte positiv überraschen und in der ersten internationalen Teilnahme seit 03/11 immerhin in die KO-Runde einziehen, wo dann allerdings Endstation war. Ansonsten das übliche Bild: viel Hoffnung, aber wenig Konkretes. Kann nur besser werden. Comeback des Jahres: Franz Asberger ist wieder Trainer von Fluminense. Nachdem er einige Wochen vorher spektakulär entlassen wurde, nachdem er mit der Frau des Präsidenten eine romantische Stunde im Sand auf der Copacabana erlebt hatte, wurde er aufgrund der großen Notlage des Vereins gebeten, wieder einzusteigen. Neben einem fürstlichen Gehalt bekam er auch die Frau des Präsidenten versprochen. Ein historisches 4-0 gegen Flamengo steht erstmals seit mehr als 30 Saisons im Geschichtsbuch des FMO FlaFlu. Es war das letzte Spiel von Manager Franz Asberger, er stand heulend in der Kurve um das Feedback der Fluminense Fans in Empfang zu nehmen. Franz seine Aussage nach dem Spiel war "Danke an meine Jungs, das wir nach all den Jahren endlich mal ein FlaFlu gewinnen konnten, und vor allem das es so deutlich war. Es tut mir leid das ich den Vorstand nicht von meiner Fluminense Vision überzeugen konnte." Bela Gutmann, der Manager von Flamengo meinte nach dem Spiel. "Verdammt, die Fans hätten seinerzeit nicht den VW Käfer von Franz versenken sollen!" Auch Patrick von Vasco wurde auf der Tribüne gesichtet. Sein Kommentar war,"Na ja jetzt weiß ich wo die Botafogo Millionen für den Stadionausbau gelandet sind. Und dafür mußte ich seinerzeit nach Curitiba in den Dschungel!?!? Aber so läuft das halt hier in Rio" Der neue Manager von Botafogo, Chris Meng war von all den Vorkommnissen etwas überwältigt und bat sich eine entsprechende Einarbeitungszeit aus. "Hey Leute, ich bin erst diese Saison in dem brasilianischen Löwenkäfig von Rio gesperrt worden, bitte gebt mir noch etwas Zeit um mit meiner Mannschaft, auf das Alles zu reagieren. |
In den Tagen vor dem Spiel gegen Recife herrschte in der Stadt eine sehr nervöse Grundstimmung vor. Zwar war Recife nur Vorletzter in der Tabelle und daher eigentlich leicht zu schlagen, aber wer weiß? Im Falle einer Niederlage wäre die Blamage umso größer, und diese Angst lähmte die Stadt. Entsprechend verhalten begann auch das Spiel. Flamengo zwar im Ballbesitz, aber ängstlich und nervös. Das Spiel hatte man im Griff, aber die sonst so bewunderte Lockerheit und Eleganz des Spiels von Flamengo waren nicht sichtbar. Dann drehte Flamengo immer mehr auf, Außenstürmer Lionel Mascarenhas schoss in der 26. mit dem 1:0 wohl das wichtigste Tor seiner Karriere. Das Maracanã begann dröhnend die Meisterschaft zu feiern. Aber: Flamengo spielte zwar druckvoll weiter, aber ein weiteres Tor wollte nicht fallen. Chance um Chance wurde versiebt. Ein dummer Glücksschuß von Recife und alles wäre vorbei. Die Stimmung im Maracanã wurde von Minute zu Minute ruhiger. Die Ergebnisse des Konkurrenten Cruzeiro sorgten auch nicht gerade für Jubel: die gewannen mit 6:0. Die Minuten zogen sich hin, immer in der Angst vor dem Ausgleich. Nachspielzeit: 6 Minuten! Das Stadion vibrierte geradezu vor Panik und Angst, mehrere Zuschauer erlitten Herzattacken. Dann war es endlich so weit: die Erlösung, der Schlußpfiff, die Explosion, der Ausbruch ungehemmter Freude, Jubel, wohin man sieht, jedes Geräusch geht im Donnern der Böller unter, der Abendhimmel wird taghell vom Feuer der Raketen. Trainer Guttmann erlebt die Minuten nach dem Schlußpfiff völlig paralysiert: "Ich kann nicht mehr!" Dann fällt er weinend dem Torschützen Mascarenhas in die Arme, umgeben von feiernden Spielern und Fans, die eine lange Nacht zum Tag machen werden. Auch der Pokal geht an einen alten Bekannten: im Finale setzte sich Duque de Caxias überlegen mit 4:0 gegen Madureira durch, das wohl noch völlig erschöpft vom Meisterschaftskampf war. "Diesen häßlichen Pott wollten wir gar nicht gewinnen", so Madureiras Trainer Roth. Außerdem haben wir schon so viele Titel geholt, dass in unserer Vitrine kein Platz mehr ist. Sprach’s und wischte sich die Tränen aus den Augen. International setzt sich der Aufwärtstrend fort: zwar scheiterte Flamengo bereits überraschend in der AL-Quali, aber die anderen Vereine schlugen sich überaus wacker und konnten immerhin 8 Punkte für die Länderwertung gewinnen. Langsam, aber stetig geht es aufwärts. Verbandspräsident Texeira ist zufrieden: "Wir haben mittlerweile einige starke Vereine, die international mithalten können. Leider haben wir noch keinen, der titelfähig ist, aber das kommt!" Seine Worte in Gottes Gehörgang. Absteiger -Aufsteiger: mit Araguia, Victoria und Internacional hat es drei Traditionsvereine erwischt, die allerdings ohne Trainer waren - oder es wurden. Aufgestiegen sind immerhin drei Vereine mit einem guten Namen, aber auch ohne Trainer: Sao Paulo, Indio de Manaus und Botafogo. Warum es so viele Vereine ohne Trainer versuchen, bleibt ihr Geheimnis. Trainer Ab- und Zugänge: Vasco musste einen langjährigen Trainer ziehen lassen. Patrick aus Frankfurt zog es wieder in seine Heimat. Statt Copacabana im Sonnenschein mit einem Glas Cachaça in der Hand jetzt das Mainufer im Nieselregen. Dafür zog es einen alten Veteranen wieder nach Brasilien: Sam Wise, vor mehreren Jahrzehnten bereits Trainer mehrerer Vereine in Brasilien startet ein Comeback: "Mein Zivi und mein Hausarzt sind immer in der Nähe. Ich will es nochmal wissen!" Auch den Pokal konnte sich Sao Luis sichern: durch ein 3:0 im Finale gegen Duque de Caxias konnte man sich überlegen durchsetzen und zum dritten Mal in Folge den Pokal gewinnen. Nachdem sich Sao Luis viele Jahre im Pokal schwer tat, scheint der Bann endgültig gebrochen und der Pokal zum Privateigentum des Vereins zu werden. Trainer Alex Dee kündigt entsprechend an, den Pokal in den eigenen Vereinsfarben einzufärben, da er auf Dauer in Sao Luis bleiben wird. International: das Wort "Debakel" wäre noch ein Kompliment für das absolute Desaster, das die brasilianischen Vereine international erleben mussten. 5,36 Punkte, kein einziger Verein in der Ko-Runde: historischer Tiefpunkt in der Geschichte der brasilianischen Liga. Verbandspräsident Texeira kündigt an, den brasilianischen Fußballverband dem afrikanischen Verband anzuschließen, da der amerikanische anscheinend zu schwer ist. Einzig Positives nach dieser Saison: es geht aufwärts, weil es nicht noch tiefer geht. Überraschung der Saison: Vasco da Gama legte mit seinem Trainer Patrick eine sensationelle Saison hin und belegte mit 67 Punkten Platz 4 in der Liga, das historisch beste Ergebnis der Vereinsgeschichte und vor allem ein Platz vor Flamengo, die erstmals seit Urzeiten nicht die beste Mannschaft aus Rio sind. Während Trainer Patrick von einem verdienten Lohn für harte Arbeit spricht, vermutet Trainer Gutmann von Flamengo eine Mischung aus purem Glück und übelster Korruption. Aufsteiger: mit Victoria, Internacional und Botafogo kehren drei Traditionsvereine in die 1. Liga zurück. Internacional, immerhin ehemaliger Sieger der Amerika-Liga, ist erstmals seit 3/12 wieder in der 1. Liga, nachdem man viele Saisons in der 3. Liga vor sich hinvegetieren musste. Erstaunlicherweise schaffte die Mannschaft den Aufstieg sogar ohne Trainer. Präsident Tatinga: "Ein Trainer wäre für uns zu teuer gewesen!" Immerhin im Pokal ist und bleibt Duque de Caxias schlagbar. Im Halbfinale war Endstation und so konnten die beiden Mannschaften, die sich in der Meisterschaft gewöhnlich Silber und Bronze teilen, mal wieder einen Titel unter sich ausspielen: Sao Luis konnte sich in einem packenden Finale mit 2:1 gegen Madureira durchsetzen. Trainer Alex Dee konnte durch einen simplen Trick von seinem Ritual abgehalten werden, dass er sonst nach Titelgewinnen pflegt: die Anwesenheit eines hungrigen Polizeihundes konnte ihn davon abhalten, nackt den Badestrand zu stürmen. Abstiegskampf gab es eigentlich keinen: Indio de Manaus, Sao Paolo und Victoria müssen den bitteren Gang in die 2. Liga antreten. Erwähnenswert ist der Einstieg von Sunny der Täter bei Victoria, der das Ruder zwar nicht umreißen konnte, aber für den Neuaufbau des Traditionsvereins der richtige Mann sein dürfte. Wobei Victoria in letzter Zeit noch jeden kleinkriegte, der sich auf die Trainerbank traute. International lief es wie immer: "durchwachsen" wäre noch zu schön gesagt. Am nächsten dran am internationalen Titel war Duque de Caxias, als Trainer Johnny Joint angeboten hat, den nationalen Titel gegen den internationalen Titel zu tauschen. Als der Sieger der Copa Libertadores, Estella Roha, aber keine Lust zeigte, Meister in Brasilien zu werden, war auch diese Möglichkeit dahin. Wechsel des Jahres: unter spektakulären Umständen verließ Franz Asberger Fluminense aus Rio und wechselte nach Porto Alegre zu Internacional. Nachdem Asberger dem Vorstand immer wieder seinen Rücktritt angeboten hatte und dieser immer wieder abgelehnt worden war, griff Asberger zum letzten Mittel, das ein Trainer hat, wenn er gefeuert werden will, und begann eine Affäre mit der Frau des Präsidenten Pedro Abad. Danach wurde er endlich gefeuert und dies auch noch nach dem ersten Sieg im FlaFlu seit 123 Saisons. Der neue Präsident von Porto Allegre ist bereits geschieden: "Asberger kann gerne an meine Ex ran! Ich habe mich seit Jahren nicht mehr getraut." Neustart in Brasilien: Nachdem Mirasoll nach dem Weggang von Rodrigo Cavalho vom Ruhrpott-Urgestein Huub Stevens betreut worden war, heuert nun ein weiterer prominenter Trainer an: Monthy Python, der nach vielen Jahren den trüben Nieselregen auf der britischen Insel gründlich satt hatte und endlich mal Sommer, Sonne und Strand erleben wollte. Dass Mirassol nicht an der Küste liegt, hat ihm dummerweise keiner vorher gesagt. Der Verein hat ihm aber eine Dauerkarte fürs Freibad geschenkt. Bem Vindo ao Brasil! |
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Ich laufe in einer Stunde so viel wie andere Arbeitnehmer in acht.
Mario Basler