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43.500 Zuschauer im ausverkauften Stadion erlebten einen dieser Abende, an denen Hannover einfach alles richtig zu machen schien - und Osnabrück alles falsch. Mit einem überzeugenden 2:0 (1:0) sicherte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Dietrich drei verdiente Punkte und ließ den Gästen aus Niedersachsen kaum Luft zum Atmen. "Das war ein bisschen wie Schach - nur dass wir die Figuren waren und Hannover alle Züge kannte", murmelte ein sichtlich frustrierter Carsten Baumann, Coach von Osnabrück, nach dem Spiel. Schon in den ersten Minuten deutete sich an, wohin die Reise gehen würde. Hannover presste früh, kombinierte flüssig - und hatte mit Henrich Hlinka, dem quirlig-aggressiven Linksaußen, einen ständigen Unruheherd. Bereits in der 17. Minute zwang Mittelstürmer Joel Kilbane Osnabrücks Keeper Karsten Krieger zu einer Glanzparade. Osnabrück dagegen kam kaum zur Entfaltung. Ein früher gelber Karton für Rechtsverteidiger Alexander Steffen (3.) setzte den Ton für eine ruppige Defensivleistung, die später noch teure Folgen haben sollte. "Wir wollten eigentlich mutig nach vorne spielen", erklärte Baumann, "aber dann standen wir plötzlich mit dem Rücken zur Wand und mit Gelb in der Tasche. Keine gute Kombination." In der 32. Minute war es dann soweit: Nach einer butterweichen Flanke von Henrich Hlinka stieg Innenverteidiger Maximilian Schwab am höchsten und köpfte den Ball unhaltbar zum 1:0 ins Netz. Das Stadion tobte, und Schwab - sonst eher der stille Arbeiter - riss die Arme hoch, als hätte er gerade das Champions-League-Finale entschieden. "Ich hab einfach die Augen zugemacht und gehofft, dass er reingeht", grinste Schwab später. "Henrichs Flanke war perfekt - da hätte sogar unser Torwart getroffen." Osnabrück versuchte zu antworten, doch die Gäste blieben harmlos. Zwei Schüsse von Helmut Göbel und Mark Ahrens landeten direkt in den Armen von Hannovers Keeper Humberto Santoyo, der ansonsten einen ruhigen Abend genießen durfte. Nach der Pause versuchte Baumann, mit frischen Kräften das Ruder herumzureißen. Drei Wechsel in der 55. Minute sollten neuen Schwung bringen - doch stattdessen brachte Alexander Steffen mit einer Gelb-Roten Karte (56.) sein Team endgültig in Unterzahl. Der Trainer schlug die Hände über dem Kopf zusammen, während Steffen mit hängendem Kopf vom Platz trottete. "Ich wollte eigentlich nur den Ball spielen", verteidigte sich der Rechtsverteidiger später, "aber der Ball hatte offensichtlich andere Pläne." Hannover nutzte die Überzahl clever aus. Dietrich reagierte sofort, brachte William Neville für den verletzten Spiridon Tertyschny, der nach einem unglücklichen Zweikampf vom Platz musste. "Nichts Schlimmes, nur ein Schlag", beruhigte Dietrich nach dem Spiel, fügte aber mit einem Augenzwinkern hinzu: "Er wollte wohl einfach früher unter die warme Dusche." Zwischen der 70. und 80. Minute rollte Angriff um Angriff auf das Osnabrücker Tor. Hlinka schien wie entfesselt, prüfte Krieger gleich mehrfach - und wurde in der 82. Minute endlich belohnt. Nach schöner Vorarbeit von Rechtsverteidiger Cristobal Maniche schob der Slowake eiskalt zum 2:0 ein. "In dem Moment hab ich gar nicht überlegt", sagte Hlinka später. "Ich hab einfach geschossen. Wenn man zu viel denkt, landet der Ball auf der Tribüne - und da saß meine Mutter." 17 Torschüsse zu 5, 56 Prozent Ballbesitz, 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe - Hannover dominierte in allen Belangen. Osnabrück hingegen wirkte nach der Gelb-Roten Karte wie ein Boxer, der in der achten Runde nur noch aufrecht steht, weil die Seile ihn halten. In der 88. Minute verletzte sich Osnabrücks Horst Ebert bei einem Zweikampf und musste behandelt werden. Baumann schüttelte resigniert den Kopf. "Wenn’s läuft, läuft’s - und wenn nicht, dann stolpert man über den eigenen Mitspieler." Auf der anderen Seite gönnte sich Hannover in den Schlussminuten noch ein paar spielerische Finessen - und Kilbane verzog in der Nachspielzeit knapp. "Ich wollte dem Publikum noch was Schönes bieten", grinste der 32-Jährige, "aber der Ball wollte offensichtlich lieber ins Fangnetz." Ein verdienter Sieg für Hannover, das unter Daniel Dietrich immer stabiler wirkt und längst nicht mehr nur von seiner Offensive lebt. Osnabrück dagegen muss sich an die eigene Nase fassen - zu viele Fehler, zu wenig Mut. "Wir haben heute gezeigt, dass wir nicht nur schön, sondern auch effektiv spielen können", bilanzierte Dietrich zufrieden. "Und ganz ehrlich: Ich hab’s genossen." Ein Abend, an dem Hannover alles im Griff hatte - und Osnabrück das Nachsehen. Oder, wie es ein Fan beim Verlassen des Stadions treffend formulierte: "Wenn’s läuft wie geschmiert, kann selbst der Rasen nicht mehr helfen." Beste Grüße und allen eine erfolgreiche Saison Stefan Damit ist er der Rekordtrainer. 7 Saisons in Folge hat vor ihm auch noch keiner geschafft. Damit gibt es in Wuppertal endlich Kontinuität. Das scheint sich im sportlichen Erfolg bemerkbar zu machen. Geduld und nachhaltiges Handeln hat den Verein in eine Position gebracht, in der die Fans den dritten Aufstieg in die dritte Liga erwarten. Man darf gespannt sein, ob man auch das Image einer Fahrstuhlmannschaft ablegen kann. Gerne PN an mich. Beste Grüße Maikma |
Der Anpfiff um 20:30 Uhr erfolgte pünktlich, und schon nach wenigen Minuten zeichnete sich ab, dass Tasmania Berlin an diesem Abend die aktivere Mannschaft sein würde. Heikki Kuqi prüfte Papenburgs Keeper Daniel Cabrera bereits in der 3. Minute - ein Vorgeschmack auf das, was folgen sollte. Insgesamt 17 Torschüsse gaben die Berliner ab, während Papenburg mit 10 Abschlüssen dagegenhielt. Auf dem Papier ein offenes Duell, auf dem Rasen ein leichtes Übergewicht für die Gäste. Doch Tore? Fehlanzeige - zumindest in der ersten Halbzeit. Stattdessen gab’s Gelb: Noe Poncela von Tasmania sah schon in der 7. Minute den Karton, weil er meinte, man könne den Schiedsrichter mit einer kleinen Tanzeinlage beeindrucken. "Ich wollte nur zeigen, dass ich Rhythmusgefühl habe", grinste Poncela nach dem Spiel. Der Unparteiische fand das weniger charmant. SC Papenburgs Trainer Helmbrecht gestikulierte wild an der Seitenlinie. "Wir waren zu brav!", brüllte er nach 20 Minuten Richtung seiner Abwehrreihe - just in dem Moment, als Bjarni Lundqvist zum dritten Mal gefährlich vor dem Tor auftauchte. Nach 45 Minuten ging es mit einem 0:0 in die Kabinen, und die Fans diskutierten mehr über den Glühweinpreis als über Torchancenverwertung. "Ein typisches Papenburg-Spiel", seufzte ein älterer Fan auf der Tribüne. "Viel Wille, wenig Erleuchtung." Die zweite Halbzeit begann mit einem Wechsel auf Seiten der Gastgeber: Torwart Cabrera durfte duschen, Jay Neil übernahm zwischen den Pfosten. Und der bekam gleich ordentlich zu tun, denn Tasmania erhöhte den Druck. Doch dann kam die 68. Minute - und plötzlich war alles anders. Ein Freistoß von Christopher Bridges segelte gefährlich in den Strafraum, der Ball prallte ab, und Günther Böhme, Innenverteidiger mit der Eleganz eines Abrissbaggers, stand goldrichtig. Mit einer Mischung aus Wille und Zufall wuchtete er das Leder zum 1:0 ins Netz. Das Stadion explodierte. "Ich hab einfach draufgehalten", meinte Böhme nach dem Abpfiff. "Der Ball wollte rein - und ich wollte nach Hause." Doch die Freude währte genau eine Minute. Im direkten Gegenzug kombinierte sich Tasmania über die rechte Seite nach vorne, Jermolai Malachow flankte präzise, und Lundqvist köpfte eiskalt zum 1:1 ein. Die Berliner jubelten laut, Papenburgs Fans schauten betreten auf ihre Sitzkissen. "Das war typisch für uns - wir schießen ein Tor und denken, das Spiel ist vorbei", sagte Papenburgs Kapitän Seppe Frissyn kopfschüttelnd. Tasmania-Coach Meister grinste nur: "Wir haben sofort reagiert. Vielleicht war’s Glück, vielleicht war’s einfach Bjarni." Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Christopher Bridges, der auffälligste Papenburger an diesem Abend, prüfte den Berliner Keeper Tiago Valente mehrfach (62., 72., 75., 81.), doch der blieb standhaft. Auf der anderen Seite verfehlte Kuqi in der 87. Minute nur knapp - der Ball rauschte ha*beep*arf am Pfosten vorbei. Auch die Gelben Karten blieben Thema: In der 58. Minute erwischte es Papenburgs jungen Außenverteidiger Sergio Ochoa, der nach einem rustikalen Einsteigen freundlich, aber bestimmt verwarnt wurde. In der Nachspielzeit sah dann auch noch Knud Michel Gelb - wohl mehr aus Frust als Notwendigkeit. "Das war ein taktisches Foul an meiner eigenen Geduld", witzelte er später. Statistisch gesehen war das Spiel ausgeglichen: 49,9 % Ballbesitz für Papenburg, 50,1 % für Tasmania - das nennt man wohl ein gerechtes Remis. Nach dem Schlusspfiff ging’s dann versöhnlich zu. Beide Trainer gaben sich die Hand, die Fans applaudierten, und Günther Böhme posierte lächelnd mit seinem ersten Saisontor - "Ich hab’s ja immer gesagt: Innenverteidiger sind die wahren Stürmer." Fazit: Ein Punkt, der beiden Teams wenig hilft, aber viel Gesprächsstoff liefert. Tasmania Berlin bleibt das Team der verpassten Siege, Papenburg das der späten Überraschungen. Und irgendwo zwischen Flutlicht, Fangesängen und gelben Karten lag das, was Fußball so herrlich unberechenbar macht. Oder wie ein Fan beim Verlassen des Stadions sagte: "Manchmal ist 1:1 genau das richtige Ergebnis - vor allem, wenn man’s zweimal verdient hat." In informierten Kreisen wurde aber berichtet, dass für nächste Saison ein Umbruch stattfinden muss. Der Kader ist überteuert und teilweise überaltert. Neue Einnahmequellen müssen erschlossen werden. Da wartet eine Menge Arbeit auf Manager Bubinga. Wird er durchhalten? Das Vertragsangebot zur Verlängerung wird der aktuelle Trainer nicht annehmen. Wir dürfen gespannt sein wer sich nach dem Spiel ein wenig absetzen kann. Spannend gilt es zu verfolgen, ob Marek Wowa einen Umschwung in der Mannschaft bewirken kann, um die sportliche Klasse zu halten. Ein Abstieg in die Regionalliga wäre das Totaldesaster für den finanziell klammen Verein. |
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Sprücheklopfer
Da haben beide gezogen. Das kann ich einmal so entscheiden und einmal so entscheiden, aber darf es nie so entscheiden.
Werner Lorant zu einem Elfmeter gegen seine Mannschaft